„Das Schicksal nimmt nichts, was es nicht gegeben hat.“ (Marcus Aurelius)
Als Stoa bzw. Stoizismus wird ein philosophischen Lehrgebäude in der bezeichnet, welches von Zenon von Kition um 300 v. Chr. begründet wurde. Der Name geht auf eine Säulenhalle (Stoa) dem Marktplatz von Athen (Agora), zurück, in der Zenon von Kition seine Lehrtätigkeit aufnahm.
Ausgangspunkt der stoischen Idee war die Frage, wie man ein gutes Leben führen kann. Das Handwerkszeug zur Beantwortung dieser Frage war für die Stoiker die Philosophie, also die Lehre von der Weisheit. Es ging ihnen jedoch weniger um eine akademische Ausbildung, ein Wissen für den Elfenbeinturm, sondern vor allem um die Praxis, also darum, die Weisheit im Alltag anzuwenden. Stoiker waren keine Sammler von Weisheiten, sondern eher Kämpfer der Weisheit.
Für den Stoizismus ist es von zentraler Bedeutung, Tugenden wie Weisheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung zu entwickeln um ein Leben des Wohlbefindens zu führen. Ganz im Sinne der Praxistauglichkeit lehrte der Stoizismus lehrte einerseits, wie man ein glückliches und reibungslos verlaufendes Leben führt (Eudaimonia). Anderseits lehrte er emotionale Belastbarkeit, um auch in schwierigen Zeiten belastbar und handlungsfähig bleiben zu können.
Nach dem Stoizismus wird das Universum von kosmischen Prinzipien geleitet. Diese Prinzipien bilden eine geordnete und harmonische kosmische Struktur und werden von einem göttlichen Verstand bzw. einer universalen Vernunft geleitet, die in der Natur wirksam ist und auch die Handlungen der Menschen leitet.
Es ist für die Stoiker von größter Bedeutung, mit der kosmischen Ordnung und der Natur in Einklang zu leben und die eigene Bestimmung anzunehmen. Die Annahme des Schicksals und die Bereitschaft, das zu akzeptieren, was das Leben bringt, ist ein zentrales Konzept des Stoizismus und wird von den Stoikern als Weisheit betrachtet. Der Begriff „Amor Fati“ (Liebe zum Schicksal) der häufig den Stoikern zugeschrieben wird, stammt jedoch nicht aus der Antike, sondern wurde von Friedrich Wilhelm Nietzsche eingeführt, der Spinozas intellektuellen Liebe zu Gott „Amor intellectualis Dei“ in der Zeit des Nihilismus ein Ja zur Welt im Ganzen entgegensetzen wollte (https://de.wikipedia.org/wiki/Amor_fati).
Als bekannte Stoiker gelten Epiktet, Lucius Annaeus Seneca, Marcus Tullius Cicero sowie der römische Kaiser Marcus Aurelius.
Quellen:
Salzberger, Jonas, Das kleine Handbuch des Stoizismus, 2022
Marcus Aurelius, Selbstbetrachtungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Amor_fati
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